Episode 10 – Gedenkstätte Lager Sandbostel
Gedenkstätte Lager Sandbostel
Episode 10 | Aug 24, 2024 | mit Jonas und Lucy
Es ist soweit: Wir sind bei der zehnten und letzten Folge unseres Podcast angekommen. In dieser wollen wir nicht nur die vergangenen Folgen rekapitulieren, sondern nochmal einen weiteren Ort vorstellen, der mit der Geschichte der IMI in Hamburg zusammenhängt: die Gedenkstätte Lager Sandbostel.
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Wir sprechen mit Andreas Ehresmann, dem Leiter der Gedenkstätte, über die Bedingungen, denen die IMI im Stalag XB Sandbostel unterworfen waren, darüber, wie an dem Ort heute an ihre Geschichte erinnert wird und über die Fotos, die der ehemalige IMI Vittorio Vialli heimlich im Kriegsgefangenenlager machte.
Vielen Dank an alle unsere Gesprächspartner*innen und Hörer*innen, die unser Projekt begleitet haben sowie an die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, die unser Projekt finanziell unterstützt hat!
Erinnern möchten wir außerdem an Michele Montagano, 1921 im italienischen Campobasso geboren, dessen Satz „Wir haben ‚Nein‘ gesagt“ uns zu diesem Podcast inspirierte. Montagano ist im August 2024 mit 102 Jahren verstorben.
Shownotes:
Episode 9 – Hochwasserbassin
Hochwasserbassin
Episode 9 | Mai 1, 2023 | mit Jonas und Lisa
Was tun, wenn man plötzlich darauf stößt, dass der Ort, den man sich über Jahre kollektiv angeeignet hat, eine nationalsozialistische Vergangenheit hat? Diese Frage haben wir Christoph, Tanja und Veronica vom Arbeitskreis für Akustik und Antifaschismus gestellt. Denn genau dies ist am Hochwasserbassin in Hamburg-Hammerbrook geschehen, wo sich unter anderem der Club Südpol befindet: Wie in den letzten Jahren bekannt wurde, befand sich dort im Zweiten Weltkrieg ein Lager für italienische Militärinternierte und andere Zwangsarbeiter_innen, die bei den Hamburger Wasserwerken arbeiten mussten.
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Unter den Aktiven am Hochwasserbassin hat sich der Arbeitskreis für Akustik und Antifaschismus gegründet, der sich mit dieser Geschichte auseinandersetzt, sie erforscht und nach Möglichkeiten fragt, mit künstlerischen Mitteln die Geschichte des Orts zu erzählen und an sie zu erinnern.
Für unsere neunte Folge haben wir unsere drei Gäste zur Geschichte der Zwangsarbeiter_innen vor Ort und bei den Hamburger Wasserwerken befragt. Wir hören davon, wie sich zwei Söhne – einer in Deutschland, der andere in Italien – für die Erinnerung an ihre Väter, die als italienische Militärinternierte bei den Hamburger Wasserwerken zur Zwangsarbeit eingesetzt wurden, engagieren; davon, wie Ziegelstein, der Hamburg als Baumaterial durchzieht und auch die Gebäude am Hochwasserbassin geprägt hat, mit Hamburgs nationalsozialistischer Vergangenheit zusammenhängt und davon, wie der Arbeitskreis in Zukunft an die Geschichte vor Ort erinnern wird.
Das Hochwasserbassin von oben
© AKAKAF
Der Erinnerungsort für die italienischen Militärinternierten am Hochwasserbassin, errichtet am 8. September 2022
© AKAKAF
Die Stele zur Erinnerung an die italienischen Militärinternierten bei HamburgWasser auf Kaltehofe
© Projektgruppe IMI
Nahaufnahme der Stele auf Kaltehofe
© AKAKAF
Episode 8 – Entschädigung
Entschädigung
Episode 8 | Okt 23, 2022 | mit Thomas und Lisa
Für die achte Folge wenden wir uns der Frage der Entschädigung für Zwangsarbeit und Gefangenschaft zu. Mit welchen Begründungen und Methoden hat der deutsche Staat den italienischen Militärinternierten bis heute eine Entschädigung verweigert? Wie sind die Kämpfe für eine Entschädigung geführt worden und welche Perspektive haben sie?
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Diese Fragen haben wir Jan Krüger und Martin Klingner vom AK Distomo gestellt. Der AK Distomo setzt sich seit 2001 für die Entschädigung aller Opfer von NS-Gewalt und Zwangsarbeit ein und unterstützt besonders in Griechenland und Italien die dortigen Initiativen. Sie bezeichnen die deutsche Abwehrhaltung so: „Dreist. Dreister. Deutschland“ (siehe dazu auch dieser Artikel). Vielleicht seid ihr nach dem Hören dieser Episode auch so empört wie wir.
Forderung nach Entschädigung für NS-Opfer vor dem Internationalen Gerichtshof Den Haag
© AK Distomo
Gedenkstätte am Ort des Massakers in Distomo (Griechenland)
© AK Distomo
Innenansicht der Gedenkstätte
© AK Distomo
Forderung nach Entschädigung für griechische NS-Opfer vor dem Parlament in Athen
© AK Distomo
Episode 7 – Sternwollspinnerei
Sternwollspinnerei
Episode 7 | Sep 22, 2022 | mit Jonas und Nici
In der siebten Folge sprechen wir über die Sternwollspinnerei in der Griegstraße, eine ehemalige Fabrik im Altonaer Stadtteil Bahrenfeld. Auf dem Betriebsgelände befanden sich Lager für italienische Militärinternierte und weitere Gruppen von Zwangsarbeiter_innen. Unsere Gesprächspartner_innen sind Holger Artus und Margot Löhr. Beide haben über die Sternwollspinnerei geforscht und berichten von ihren Erkenntnissen.
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Margot Löhr hat sich darüber hinaus viele Jahre mit einem besonderen Thema der NS-Zwangsarbeit beschäftigt: den ermordeten Kindern von Zwangsarbeiter_innen, besonders aus Osteuropa. Über das Thema hat sie zwei Gedenkbücher geschrieben, die sie 2020 zusammen mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden veröffentlicht hat. Wie Margot Löhr auf das Thema gekommen ist und welchen Bezug es zur Sternwollspinnerei gibt, erzählt sie im Podcast.
Episode 6 – Staatsarchiv Hamburg
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Erster Anlaufpunkt, um mehr über die Verortung von Zwangsarbeit, auch der Italienischen Militärinternierten, zu erfahren, ist eine Karte (www.zwangsarbeit-in-hamburg.de), auf der die bekannten Lagerstandorte zu finden sind und auf der man auch Quellenangaben findet. Was verbirgt sich hinter den Quellenangaben, wie ist der Forschungsstand generell und wo lohnen sich weitere Recherchen? Und wie ist die Geschichte von Zwangsarbeit in Hamburg aufgearbeitet, braucht es ein Dokumentationszentrum Zwangsarbeit in Hamburg?
Ich habe dazu Friederike Littmann befragt, die mit dem Buch „Ausländische Zwangsarbeiter in der Hamburger Kriegswirtschaft“ schon 2006 ein Standardwerk veröffentlicht hat und die ihre Unterlagen zur Verfügung stellte, damit die interaktive Karte der Hamburger Zwangsarbeitslager erstellt werden konnte. Friederike Littmann ist damit die Expertin zum Thema.
Das Interview wurde per Zoom geführt, weil Friederike Littmann nicht mehr in Hamburg, sondern im Ausland lebt. Ich habe einige Zeit mit Friederike Littmann an der Umsetzung der Karte „Zwangsarbeit in Hamburg“ gearbeitet, darauf spielt Friederike Littmann im Gespräch an. Friederike Littmann ist erfreut über die über ihre Forschungen hinausgehenden neueren Forschungsergebnisse und die Bemühungen, die Verschleppung der IMI in Hamburg bekannter zu machen.
Bild: Alexander Svensson, CC BY-SA 4.0
Episode 5 – KZ Neuengamme
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In das Thema führen wir zusammen mit Susanne Wald ein, die in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme arbeitet und sich dort insbesondere mit der Geschichte der Italiener_innen im KZ beschäftigt. Sie ist Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme. Außerdem engagiert sie sich in der Projektgruppe italienische Militärinternierte in Hamburg 1943-45. Demnächst veröffentlicht sie gemeinsam mit Enrico Iozelli ein deutsch-italienisches Buch mit den Biografien von zehn italienischen Militärinternierten: “Abbiamo detto ‘No’. Dieci internati militari italiani nei campi nazisti 1943-1945/Wir haben ‘Nein’ gesagt. Zehn italienische Militärinternierte in den nationalsozialistischen Lagern 1943-1945”.
Episode 4 – Schilleroper
Episode 4 | Jan 19, 2022 | mit Thomas und Jon
In der vierten Folge haben wir uns mit Martin und Gunhildt aus dem St. Pauli-Archiv über verschiedene Hinweise unterhalten, die es zu IMI in St. Pauli gibt. Die Schilleroper, deren Ruine trotz Denkmalschutz derzeit stark bedroht ist, spielte auch als Lager für italienische Militärinternierte eine Rolle.
Episode 3 – Lagerhaus G
Episode 3 | Nov 30, 2021 | mit Jonas und Lucy
In dieser Folge erzählen wir von der Geschichte des Lagerhaus G am Dessauer Ufer. Das Gebäude wurde ab 1943 zur Unterbringung von bis zu 5.000 italienischen Militärinternierten genutzt und war damit das größte IMI-Lager im Hamburger Stadtgebiet.
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Episode 2 – Kontorhausviertel mit Holger Artus
Episode 2 | Okt 12, 2021 | mit Jonas und Lisa
In unserer zweiten Episode stellen wir euch drei Gebäude im Hamburger Kontorhausviertel vor, in denen ab Dezember 1943 tausende Zwangsarbeiter_innen in Lagern untergebracht waren: den Klostertorhof (heutige Burchardstraße 1), das Vereinsbank-Haus (ehemalige Marschländerstraße 11) und das Heinrich-Bauer-Haus (heutige Burchardstraße 11).
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Im Podcast begleitet uns Holger Artus, der sich seit mehreren Jahren im Rahmen der Initiative „Kein Vergessen im Kontorhausviertel“ mit dem Thema NS-Zwangsarbeit beschäftigt und sich für Gedenken vor Ort engagiert. Besonders eingesetzt hat er sich für die Verlegung mehrerer Stolpersteine beziehungsweise einer sogenannten Stolperschwelle am Heinrich-Bauer-Haus, die an die italienischen Militärinternierten erinnert.
Kundgebung am 08.09.2020 zur Erinnerung an die italienischen Militärinternierten im Kontorhausviertel
© Initiative Dessauer Ufer
Temporärer Gedenkort bei der Kundgebung am 08.09.2020
© Initiative Dessauer Ufer
Stolperschwelle am Heinrich-Bauer-Haus (Burchardstr. 11)
© Holger Artus
Stolperschwelle am Heinrich-Bauer-Haus (Burchardstr. 11)
© Holger Artus
Holger Artus
© Holger Artus
Episode 1 – Intro und Friedhof Öjendorf
Intro und Friedhof Öjendorf
Episode 1 | Sep 8, 2021 | mit Lucy und Lisa
Am 8. September 1943, vor 78 Jahren, wurde der Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten verkündet. Wen die Nationalsozialisten als italienische Militärinternierte (IMI) bezeichneten, was der 8. September 1943 mit ihrer Geschichte zu tun hat und woher der Name unseres Podcasts kommt, erklären wir in der ersten Folge.